Budō Begriffe – R

Reigi-Sahō – Der Gruß

„Karate dō wa rei ni hajimari, rei ni owaru koto wo wasuruna“ – „Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt“

Rei, als Gruß und Verbeugung dem Gegenüber, ist fundamentaler Bestandteil aller Künste des Budō. Der Ursprung des Rei liegt in den Begriffen „Keirei“, was so viel bedeutet wie „Gruß, Verbeugung“ und „Reigi“, was mit „Höflichkeit“ übersetzt werden kann.

Weiterhin unterschieden wird hierbei in folgende Formen des Grußes:

Dabei wird zwischen „Za-Rei“, dem Gruß im Sitzen und „Ritsu-Rei“, dem Gruß im Stehen unterschieden.

„Rei“ ist ein ständiger Begleiter, eine tägliche stille Übung, der einen stets daran erinnert, dass Respekt und Höflichkeit Grundlage des gegenseitigen Miteinander sind.  Jede Übung des Budō beginnt und endet mit „Rei“. Hierbei ist nicht ausschließlich die technische Übung selbst, sondern jegliche Übung und Haltung zur Entwicklung eines respektvollen, achtsamen Umgangs mit dem Gegenüber, der Umgebung und vor allem auch mit sich selbst gemeint.

Dabei ist „Rei“ mehr als nur eine physische Geste: Es ist der Ausdruck von Respekt, Anerkennung und Achtung gegenüber dem Übungspartner, dem Lehrer und des Dojos, sowie ein Zeichen der Demut und Bereitschaft zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Als ständige Erinnerung daran, dass es nicht darauf ankommt, andere zu dominieren, sondern, die Fähigkeit, sich selbst zu kontrollieren.

Frei nach Sensei Werner Lind zu Rei:

„(…) Diese Unterordnung unter das Höhere ist wichtig für den Geist des Budō. Sie entwickelt die Demut in der generellen Haltung gegenüber dem Leben.  Es ist der erste Schritt auf dem Weg zur Geistigkeit des Budō: der erste Kampf, den es zu gewinnen gilt, ist der gegen sich selbst“.

„Rei“ ist bei allem auch als Haltung zu verstehen – man kommuniziert mit Haltung. Es ist Ausdruck in jeder Bewegung, jedem Schlag, jedem Tritt, jeder Verbeugung gegenüber dem Lehrer der Wissen vermittelt, jeder partnerschaftlichen Übung und jedem Versuch neu Erfahrenes zu verinnerlichen.   Dabei geht die Haltung des „Rei“ immer über das Dōjō hinaus. Es ist als innere Haltung zu verstehen, Respekt und Höflichkeit, die jeder Schüler in allen Aspekten seines Lebens integrieren sollte.

„Rei“ hilft zu verstehen, dass jeder, unabhängig davon, welchen Fortschritt er in den Künsten des Budō oder jeglichen Tätigkeiten außerhalb des Dojos erreicht hat, von Anderen lernen kann, wenn man die Bereitschaft mitbringt, respektvoll miteinander umzugehen und zuzuhören.

„Ein Schwarzgurt, ein Meister, wird nie ein Meister sein, wenn er von einem Weißgurt, einem Schüler, nichts lernen kann“.

Quellen:

  • Wener Lind: Budo – Der geistige Weg der Kampfkünste
  • http://www.budopedia.de/wiki/Karate_d%C5%8D_wa_rei_ni_hajimari,_rei_ni_owaru_koto_wo_wasuruna